Interview mit Frau Laurence Geiger, IT-Demand Manager, Kantonsspital Aarau
Frau Geiger, wie wählten Sie die richtige Patientenportal-Software aus?
Aus Sicht des Patienten betrachteten und analysierten wir den Behandlungsweg und die internen Prozesse, inklusive den Spezialbereichen wie chirurgische Tagesklinik oder Onkologie. Auf Basis dieser Ergebnisse starteten wir eine Marktanalyse und kontaktierten entlang des Evaluationsprozesses zahlreiche führende Patientenportalanbieter. Unser Ziel war es die richtige „Service-Orchestrierungs-Lösung“ zu finden, damit wir entlang unserer Roadmap unterschiedlichste Fremdsysteme einbinden können.
Das flexibel anpassbare PLANFOX-Patientenportal machte das Rennen. Die Firma XITASO bietet ein stetig wachsendes Ecosystem mit digitalen Services, welche in PLANFOX integriert werden. Dies alles gab uns maximale Flexibilität und Zukunftssicherheit für den Aufbau unseres „meinKSA“ Portals.
Unser Ziel war es eine Service-Orchestrierungs-Lösung zu finden
Laurence Geiger, IT-Demand Manager Kantonsspital Aarau (KSA)
Was versprechen Sie sich von Ihrem Patientenportal „meinKSA“?
Nebst dem medizinischen Leistungsangebot zählen wir insbesondere das Patientenerlebnis als kritischen Erfolgsfaktor. Wir wollen unsere Patienten mit neuen digitalen Services noch stärker in den Behandlungsprozess miteinbeziehen. Im Zuge unserer Digitalisierungsstrategie schaffen wir eine übergreifende und durchgängige digitale Servicelandschaft über alle Fachkliniken hinweg. Ein zentrales Element stellt dabei das Patientenportal dar.
Wie waren Ihre Projektorganisation und das Vorgehen?
Eine klassische Organisationstruktur mit einem festen Kernteam, welches alle relevanten Kompetenzen abdeckt, wie beispielsweise Plattformtechnologie, Prozesse, User Experience (UX), Betrieb, Controlling, Qualitätssicherung, inkl. einem übergeordneten Lenkungsausschuss. Die Fachabteilungen werden über die Projektleitung situativ miteinbezogen.
Das Vorgehen hingegen ist sehr agil, was uns ermöglicht schnell und flexibel auf Anforderungen zu reagieren, wie z.B. auf Abhängigkeiten zu anderen Projekten.
Wie geht es jetzt weiter?
Erstmal bin ich stolz auf das Team und die gemeinsam mit unserem Partner PLANFOX erreichten Meilensteine. Im Mai 2022 war Projektstart, und noch im selben Jahr konnten wir mit der ersten Funktion live gehen.
Unsere Digitalisierung-Roadmap ist kein 100-Meter-Sprint, sondern vielmehr ein Dauerlauf mit Zwischensprints. Das gesamte Team freut sich jetzt schon auf die weiteren Schritte und das Entstehen von immer neuen Services, die wir den Patienten anbieten können. Unsere Vision ist zukünftig auch auf künstliche Intelligenz basierte prädiktive Services für Patienten und Behandler bereitzustellen.
Das Kantonsspital Aarau (KSA) ist eines der großen Zentrumsspitäler der Schweiz. Das medizinische Leistungsangebot reicht von der Grundversorgung über die spezialisierte bis hin zur Hochspezialisierten Medizin. In über 50 Kliniken und Instituten sind 5.670 Fachpersonen aus Diagnostik, Medizin, Pflege, Therapie und anderen Berufsbereichen jährlich für rund 34.000 stationäre und 787.000 ambulante Behandlungen verantwortlich.
Besonderheiten der Patientenportale für Schweizer Spitäler
Für Patienten ist das Patientenportal eine digitale Begleitung, die sie vor, während und nach dem Aufenthalt im Spital unterstützt. Der Dienst kann auf Desktops sowie mobilen Geräten genutzt werden. Die Patientenportale sind üblicherweise an die Spital Primärsysteme, z.B. KIS, angeschlossen, ebenso wie das elektronische Patientendossier (EPD).
Das PLANFOX careMe.hub Patientenportal bietet die meisten digitalen Patientenservices. Darüber hinaus hat das Portal zusätzlich folgende digitalen Dienste speziell für die Schweizer Spitäler:
- Patient-Reported Outcome Measures (PROMs) können in das Patientenportal integriert werden. Unser careMe.hub Ecosystem bietet dafür bereits in Schweizer Spitäler etablierte PROM Lösungen.
- Ebenso integriert ist ein online Rechnungsportal zur Krankenversicherungsgesetz (KVG) konforme Rechnungskopie-Übermittlung. Die digitale Rechnungskopie-Bereitstellung senkt etwaige Versand-Kosten dramatisch.
- Für Schweizer Spitäler kann das careMe.hub Patientenportal mit der Swiss-ID geprüften Patienten-Identitäten erweitert werden.
- Wenn das Portal nicht On-Premises eingesetzt wird, erfolgt die Cloud Datenspeicherung verschlüsselt in der Schweiz.
