Die digitale Transformation der Kliniken bleibt eine zentrale Herausforderung für das deutsche Gesundheitswesen. Mit dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) wurde ein wichtiger Startpunkt gesetzt, allerdings reichten KHZG-Mittel allein oft nicht aus, um den strukturellen Wandel und die digitale Reife nachhaltig abzusichern. Für viele Krankenhäuser bleibt die Umsetzung der geforderten Maßnahmen eine Mammutaufgabe – personell, fachlich wie finanziell.
Der neu geschaffene Krankenhaustransformationsfonds (KHTF) stellt nun eine weitere entscheidende Weichenstellung dar. Fördermittel in Höhe von insgesamt 50 Milliarden Euro werden bis 2035 bereitgestellt, um strukturelle Anpassungen, sektorübergreifende Versorgungskonzepte und vor allem digitale Prozesse zu unterstützen.
Für IT-Leitungen sowie Digitalisierungsverantwortliche ist dies der Anlass, ihren Digitalstrategieplan erneut zu schärfen – und jetzt Digitalisierung langfristig in der Versorgungsstruktur zu verankern. Im folgenden Beitrag zeigen wir, welche digitalen Maßnahmen förderfähig sind und welcher der acht Fördertatbestände (FTB) des KHTF jeweils angesprochen wird.Was wird mit dem KHTF gefördert?
Die Fördermittel des KHTF sind zweckgebunden, d.h. die Maßnahmen müssen einem von acht definierten Fördertatbeständen zugeordnet werden. Und es muss auf Landesebene entschieden werden, dass die Maßnahmen gefördert werden.
Aber im Gegensatz zum KHZG ist im Transformationsfonds bzgl. IT und Digitalisierung nicht mit Muss- und Kann-Kriterien vorgegeben, was eine Software/ IT oder Digitalisierungs-Maßnahme im Detail für Funktionen bzw. Prozesse leisten muss.
Dies gibt den IT-Verantwortlichen und Anwendern einen großen Spielraum zu entscheiden, was in ihrem jeweiligen individuellen Fall die notwendigen IT-Investition wären, um die Förderziele zu erreichen. Dabei kann es auch sein, dass zuerst eine Basis-Investition z.B. in Infrastruktur zwingend notwendig ist, um Voraussetzungen für ein Förderziel überhaupt zu schaffen!
„Der Krankenhaus-Transformationsfonds gibt viel mehr Freiheiten als das KHZG für die Ausgestaltung von Digitalisierungsprojekte, Auch das Schaffen von notwendigen grundlegenden IT-Voraussetzungen wird gefördert. Der Ausbau von KHZG Projekte ist ebenso förderfähig. Und Maßnahmen die nach dem 1. Juli 2025 begonnen wurden, können sogar rückwirkend gefördert werden.“ Dr. Andreas Bauer, CEO Planfox
Es reicht für die Förderfähigkeit aus, wenn Maßnahmen zur Zielerreichung eines der folgenden Fördertatbestände (zwingend) notwendig sind. Ob im Einzelfall die Maßnahmen erforderlich beziehungsweise zwingend erforderlich sind, obliegt der Beurteilung des jeweiligen Landes.
Die KHTF Fördertatbestände (FTB) sind:
- FTB 1: Konzentration akutstationärer Kapazitäten
- FTB 2: Umstrukturierung in sektorenübergreifende Versorgung
- FTB 3: Bildung stationärer telemedizinischer Netzwerke
- FTB 4: Bildung und Ausbau von Zentren für seltene, komplexe Krankheiten (v.a. an Unikliniken)
- FTB 5: Bildung regionaler Krankenhausverbünde
- FTB 6: Integrierte Notfallstrukturen (außer kassenärztlichem Bereitschaftsdienst)
- FTB 7: Dauerhafte Schließung von Krankenhäusern oder Stationen
- FTB 8: Schaffung zusätzlicher Ausbildungskapazitäten (nur in Verbindung mit FTB 1 oder 5)
Digitale Maßnahmen – zugeordnete Fördertatbestände im Überblick
IT- und Digitalisierungsprojekte lassen sich vielfach gezielt mit den Fördertatbeständen koppeln. Im Folgenden zeigen wir konkrete Beispiele für digitale Maßnahmen und deren Zuordnung zum KHTF Fördertatbestand (FTB):
FTB 1: Konzentration akutstationärer Kapazitäten
- Digitale Belegungs-, Kapazitäts- und Bettenmanagementsysteme zur optimierten Ressourcennutzung und Nachweisdokumentation
- Simulationstools (z. B. OP- oder Bettensimulation), um Versorgungsszenarien strukturiert zu planen
- IT-gestützte Entscheidungsunterstützung bei Standortzusammenführungen
- Patientenportale inkl. telemedizinscher und postoperativer Anwendungen
FTB 2: Umstrukturierung in sektorenübergreifende Versorgung
- Intersektorale Kommunikationsplattformen (z. B. Patientenportale mit Entlass- und Überleitungsfunktion)
- Digitale Fallaktenlösungen, die sowohl ambulante wie stationäre Daten einbinden
- Gesundheitsinformationssysteme (HIS-Erweiterung) mit strukturierter sektorenübergreifender Datenintegration
FTB 3: Bildung stationärer telemedizinischer Netzwerke
- Telemedizinische Plattformen für Remote-Consulting, Zweitmeinungen oder Teleintensivmedizin
- Integration standardisierter Videosprechstunden in Abläufe (auch über Standortgrenzen hinweg)
- Digitale Echtzeitübertragung von Bildgebung und Monitoring-Daten zur Kooperation mit Spezialkliniken
- Patientenportale inkl. telemedizinscher und postoperativer Anwendungen
FTB 4: Bildung und Ausbau von Zentren für seltene, komplexe Erkrankungen
- Plattformlösungen für überregionale Datennutzung, z. B. für Patientenregister seltener Erkrankungen
- KI-gestützte Entscheidungsunterstützung zur Behandlungskoordination bei komplexen Fällen
- Lösungen zur Integration von molekulargenetischen Daten und Forschungsergebnissen in den klinischen Workflow
- Patientenportale inkl. telemedizinscher und postoperativer Anwendungen
FTB 5: Bildung regionaler Krankenhausverbünde
- Einrichtung gemeinsamer digitaler Datenräume/Cloud-Lösungen über Klinikstandorte hinweg
- Patientenportale inkl. telemedizinscher und postoperativer Anwendungen
- Interoperable Infrastruktur-Komponenten (z. B. KIS-Konnektoren, FHIR-Schnittstellen)
- Gemeinsame Datenplattformen zur Ergebnisqualität, Dokumentation und Ressourcenplanung
FTB 6: Integrierte Notfallstrukturen
- Vernetzte Notaufnahmesysteme mit automatischer Weiterleitung an Schockräume, Not-OPs, Stroke Units etc.
- AI-gestützte Triage-Software zur Erstklassifikation in der Notfallversorgung
- Integration von Notfallkommunikation mit externen Rettungsdiensten über sichere digitale Leitstellenplattformen
FTB 7: Dauerhafte Schließung von Krankenhäusern oder Stationen
- Projektbegleitende IT-Unterstützung beim Transfer von Patientendaten in neue Versorgungsorte, Datenmigration und Schnittstellenkonzepte zwischen alter und neuer Infrastruktur
FTB 8: Schaffung zusätzlicher Ausbildungskapazitäten (nur mit FTB 1 oder 5 kombinierbar)
- Digitale Simulationsumgebungen für Aus-, Fort- und Weiterbildung medizinischer Fachkräfte
- Plattformbasierte Blended-Learning-Angebote mit zentralem Zugriff über Klinikverbünde
- Digitale Dokumentation und Nachweisführung für Qualifizierungsnachweise und KI-gestützte Lernpfade
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PLANFOX unterstützt seit Jahren Kliniken und Träger bei der Digitalisierung von patientenzentrierten Prozessen – von der Planung über die Antragstellung bis zur Umsetzung und begleitet Konsortialprojekte (z. B. Klinikverbünde, telemedizinische Netzwerke, Patientenportale).Fazit: KHTF – ein Förderinstrument mit digitalem Hebel
Ob Aufbau interoperabler digitaler Plattformen, sektorenübergreifende Portale oder KI-gestützte Entscheidungsunterstützung – die Digitalisierung steht im Zentrum jedes strukturellen Wandels der Krankenhausversorgung. Der KHTF ermöglicht es IT- und Digitalverantwortlichen, diese Projekte strategisch, kooperativ und förderfähig zu realisieren.
Nutzen Sie die Chance. Jetzt ist der Zeitpunkt, gemeinsam mit starken Partnern wie PLANFOX eine digitale und versorgungssichere Krankenhauslandschaft von morgen zu gestalten.
Über PLANFOX
PLANFOX ist der Healthcare Geschäftsbereich von XITASO und spezialisiert auf Softwareprodukte für die nachhaltige digitale Transformation des Gesundheitswesens. Das Leistungsportfolio umfasst interoperable Digitalisierungsplattformen für regionale Gesundheitshubs, Patientenportale, digitale Therapiebegleitung, Prozessautomatisierung und Telemedizin. Die PLANFOX eHealth Produkte sind in zahlreichen Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen im Einsatz.
„Der Krankenhaus-Transformationsfonds gibt viel mehr Freiheiten als das KHZG für die Ausgestaltung von Digitalisierungsprojekte, Auch das Schaffen von notwendigen grundlegenden IT-Voraussetzungen wird gefördert. Der Ausbau von KHZG Projekte ist ebenso förderfähig. Und Maßnahmen die nach dem 1. Juli 2025 begonnen wurden, können sogar rückwirkend gefördert werden.“ Dr. Andreas Bauer, CEO Planfox















